Marc Frising

Bilddetail aus die Ewigkeit von Kinderträumen

Bilddetail aus die Ewigkeit von Kinderträumen

Vernissage:

Marc Frising (Luxemburg)

Freitag 20.11.2009
19:30
Ausstellungsdauer bis 26.1.2010


Eröffnung:

Prof.Dr Philipp Maurer


Videos Vernissage Teil 1

Teil 2

Teil 3


Marc Frising

Es ist uns eine besondere Freude einen Freund und einen der weltbesten Grafiker ausstellen zu dürfen
-

-

-

Neben den 6 neuen großformatigen Mezzotinto Arbeiten "Die Ewigkeit von Kinderträumen ist ein flüchtiger Moment" I,II,III.IV,V,VII
in Farbe sind auch die Vorarbeiten in anderen Techniken und die Schwarzweissvarianten zu bewundern. 2grosse Lithographien, 2 grosse Bronzen
und die Großplastik in Holz und Computerplatinen (320x63x90)"Geistesblitz" sind ebenfalls ausgestellt.
Bewundernswert die künstlerische und technische Qualität der Arbeiten .(Dieter Rodemund)



Marc Frising

2 Artikel in "Umdruck" , DER! Grafikzeitung Österreichs
1 Artikel in der Dezemberausgabe der Zeitung Vernissage

Artikel in der Vernissage

Marc Frising-Text zur Ausstellung

Die Ewigkeit von Kinderträumen ist ein flüchtiger Moment

von Marc Frising

lautet der Titel der druckgraphischen grossformatigen Mezzotintoarbeiten in welchen Kinderporträts und Spiele , inspiriert durch Photos vergangener Generationen meines familiärer Umfeldes, zu Metaphern der ewigen Wiederholung menschlicher Hoffnungen und den Zwängen des Lebens werden. Stille, scheinbar idyllische Darstellungen vermitteln bei genauer Betrachtung eine Atmosphäre des Zweifelns, eine Vorahnung dessen, wie im Erwachsenwerden an der Sphäre des Ungewissen gekratzt wird.

(Die beiden Werke Nummer 1 und 3 der auf insgesammt 18 Werke geplanten Serie wurden am 22. Mai bei der 15. Internationalen Grafikbiennale Varna 2009 (BG) mit dem Grand Prix der Biennale ausgezeichnet. Das gesammte Konzept wird 2011 im Rahmen der nächsten Biennale als Einzelschau dem Biennalepublikum gezeigt werden)
(Das Werk Nummer 5 wurden bei der 6.Graphiktriennale in Bitola (MK) und dem Internationalen Grafikwettbewerb zu Ehren des 100. Geburtstages von Yozo Hamaguchi in Tokyo(J)) jeweils mit einem Ehrenpreis ausgezeichnet.

Das Graphikprojekt stellt eine persönliche Auseinandersetzung mit den psychologisch-emotionalen Konstanten meiner eigenen Kindheit als auch derer meiner Vorfahren dar.
Lebenserwartungen, -ängste,-wünsche und Gefühle der individuellen Kindheitserinnerungen sehe ich spiegelbildlich reflektiert in den alten Kindheitsphotos meiner Vorfahren, des familiären Umfeldes und indirekt der luxemburgischen Gesellschaft.
So sehe ich zwischen diesen zeitlich um ein Jahrhundert distanzierten Bildern und meinen persönlichen Gefühlen und Vorstellungen ein kontinuierliches Leben der Erinnerung. Frei nach Bergson geht die Vergangenheit der Gegenwart nicht voraus sondern sie koexistiert gleichzeitig:

Marc Frising-Text zur Ausstellung

Die Vergangenheit koexistiert mit der Gegenwart, welche sie selbst war. Jeder Moment meines eigenen Lebens bringt uns gleichzeitig zurück zu diesen beiden Realitäten: der Perzeption, momentan und aktuell, und der Erinnerung, vergangen und virtuell. Beide fliessen ineinander in einem unaufhörlichen Continuum.
Individuell baut sich die Erinnerung auf mit zunehmendem Alter, individuell und gesellschaftlich auch durch eine konstante Evolution , d.h. dem Versuch Erinnerung festzuhalten und darauf aufzubauen .

Die Photographien sind eine Stütze meines eigenen , meines familiären aber auch unseres gesellschaftlichen Erinnerungsvermögens. Eindringlichst stelle ich in den Kinderphotos fest in wie weit die individuelle Evolution auf jeweils gleichen Ausgangsparametern basierte.
In den Photos meiner Ahnen, optisch scharfgezeichneten Dokumenten , welchen kein Detail entgangen ist, scheine ich bei intensiver Betrachtung und eines Michhineinversetzens , meine eigene Sichtweise als Kind, mein eigenes Wesen wiederzuerkennen. Ich glaube die gleichen Wünsche, die gleichen Freuden und Ängste zu entdecken. Umso vertrauter mir die Dargestellten werden, umso eher erkenne ich in den Photos nicht nur den Prototyp eines photographischen Dokuments wie es vergleichbar in unzähligen Familienalben schlummert, sondern in der Figur des Dargestellten den Prototypen des Kinddaseins meiner vergangenen sowie auch der heutigen Gesellschaft. Weiter scheint mir als äussere sich in diesen Photos mehr als nur das subjektiv von mir Hineininterpretierte, sondern die Prämissen des psychologischen Zustandes meiner Kultur über Generationen hinweg.

Marc Frising-Text zur Ausstellung

Auf die Frage ob sich unsere Eigenschaften, Merkmale, Charakterzüge etc. eher genetisch oder durch Erziehung vererben, neigen Spezialisten zu einem Sowohl als Auch. Wenn ich also daraus schliessen kann, dass ich selbst in meinen Veranlagungen, Denken und Fähigkeiten einen nicht unwesentlichen Teil von meinen Eltern sowohl genetisch als auch durch Anerziehung erworben habe so kann ich eben dieses ebenfalls auf meine Eltern beziehen, und sie zu einem gewissen Teil als wiederum durch ihre eigenen Eltern "bedingt" ansehen.
Insofern glaube ich, dass wir, obwohl komplexe Individuen, wir dennoch generationsübergreifende Eigenschaften und Denkmuster in uns weitertragen: wir sind ein Teil unserer Vorfahren.
Jostein Gaardner schrieb, dass wenn man sich seinen Ahnenstammbaum bildlich vorstellt, dass die Verästelungen dieses Baumes fast bis ins Unendliche fortgeführt werden könnten, und dass, wäre nur einer unserer Ahnen ein anderer gewesen , wir selbst, genetisch gesehen, nicht existieren könnten
Auf kürzere Zeitdistanz gesehen würde ich sagen, dass wäre einer unserer Ahnen in seinem Wesen, seinem Daseinsgefühl, seinem Denken und Handeln ein anderer gewesen, wären auch wir in unseren Eigenschaften ein anderer.

Die Photos meiner Ahnen werden Jetzt-Zeit. Die Betrachtung gibt ihnen durch meine Wahrnehmung, durch die Virtualität meiner Erinnerung, und nicht zuletzt durch meine künstlerische Umsetzung wieder Präsenz im Präsens.

Vergangenheit und Gegenwart koexistieren.

Spiele und Tiere bekommen in meinen Werken eine stille aber beredte Präsenz.
Sogar wenn man sich an ihnen erfreut sind Spiele ein Wegweiser zu einer eigenen Stellung im Leben: Ob Kampf, Glück, Verstellung , Vortäuschung, Rollenspiel - das Spiel erlaubt sich gegen die Elemente, feindliche Kräfte oder sich selbst durchzusetzen, d.h. gegen die eigenen Ängste, Schwächen und Zweifel.
Spiele stellen Rituale des Eintritts ins Leben dar. Als solche können sie in meinem Werk als Metaphern zu einer individuellen Lesart dienen.

Marc Frising 2009

Marc Frising-Ausstellung 2009

Besuch der 16.Grafikbiennale in Varna

Die 350.000 Einwohnerstadt Varna in Bulgarien veranstaltete bereits zum 16.Mal
einen international bestens beschickten Grafikwettbewerb( 314 Künstler aus 53 Ländern).

Der internationale Grafikstar Marc Frising errang den Grand Prix 2009 und hatte bei der Eröffnung 2011 eine Einzelausstellung(20 grosse Arbeiten)


2009 Marc Frising gewinnt die Grafik biennale in Varna, Sonderausstellung 2011

16 Grafikbiennale Varna(Bulgarien)

Jekaterinburg-Marc Frising-Gewinner des Grand Prix